Gehrung

Gehrung

Wenn Bretter oder andere längliche Elemente über Eck zusammentreffen, spricht man von einer Gehrungsverbindung. Damit die beiden Elemente zusammenpassen, müssen sie schräg geschnitten werden. Gehrungen findet man also bei verschiedenen Türarten, wie etwa bei Haustüren oder Innentüren. Bei Türzargen werden zwei Gehrungen verwendet, um den seitlichen Teil des Rahmens mit dem oberen Element zu verbinden. Diese treffen in einem 45-Grad-Winkel aufeinander. Durch den Schrägschnitt entsteht eine größere Verbindungsfläche, was zu einer höheren Stabilität führt.

Wo findet man Gehrungen?

Gehrungen werden traditionell bei Holzzargen verwendet. Die Zarge wird so sorgfältig zusammengesetzt, dass die Gehrungsfuge mit bloßem Auge kaum sichtbar ist. Die Gehrungsflächen werden hierbei mit Leim, Schrauben oder Klammern verbunden. Manchmal haben moderne Türzargen keine Gehrungsfugen: In diesem Fall treffen die Teile in einem 90-Grad-Winkel aufeinander, wodurch die Tür besonders minimalistisch und modern wirkt.

Wenn Sie sich für Stahlzargen entscheiden, können diese ohne sichtbare Lücken an den Ecken verschweißt werden. In modernen Gebäuden sind die Gehrungen immer im 45-Grad-Winkel angelegt. In Altbauten hingegen kann es manchmal zu Abweichungen kommen, da die Raummaße in diesem Fall manchmal schief sind.

Welche Vorteile bietet eine Gehrung?

Der entscheidende Vorteil der Gehrungsverbindungen ist die Vergrößerung der Auflage- und Verbindungsflächen. Dadurch wird die Stabilität der Zarge deutlich erhöht. Durch die spezielle Sägetechnik fallen auch die Stoßfugen in den Werkstücken auf eine Kante und sind somit weniger auffällig. Damit Sie beim Verleimen den richtigen 45-Grad-Winkel einhalten, gibt es sogenannte Gehrungsspanner, die den Winkel beim Einspannen fixieren. Um beim Verleimen den 45-Grad-Winkel zu wahren, verwenden Sie eine Gehrungszwinge. Wenn Sie also für einen sauberen Gehrungsschnitt sorgen, benötigen Sie keine separaten Verbindungsstücke für die Leisten, sodass die Optik Ihrer Tür nicht durch zusätzliche Teile, zum Beispiel aus Kunststoff, gestört wird. Die wesentlichen Vorteile von Gehrungen liegen also in ihrer verbesserten Optik und Stabilität.

Wie säge ich auf Gehrung?

Für das Gehrungssägen benötigen Sie zunächst die entsprechenden Werkzeuge und Utensilien. Sie brauchen eine Gehrungslade, wobei es sich um ein Gestell aus Holz oder Metall handelt, durch das Sie dann das Sägeblatt so führen, dass ein Winkel entsteht. Sie wird meist zusammen mit Handsägen verwendet. Ein weiteres Utensil ist die Gehrungsschmiede, mit der der Winkel auf ein Werkstück übertragen wird. Darüber hinaus sollten Sie einen Bleistift, einen Zollstock sowie Schraubzwingen bereitlegen.

Der erste Schritt besteht im Messen des Winkels, da dieser auf jeden Fall stimmen muss. Der Winkel wird dann mithilfe der Gehrungsschmiede auf die Leiste übertragen und die entsprechende Stelle mit dem Bleistift angezeichnet. Im nächsten Schritt findet das Fixieren des Werkstücks und der Zuschnitt mit der Säge statt. Hier ist eine präzise und sorgfältige Arbeitsweise erforderlich.

 

Bildnachweis: Adobe Stock - 299540409

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